Amazon vs Google Shopping: wo soll ich meine Produkte lieber verkaufen? Die Frage aller Fragen für jeden Onlinehändler und jede Brand.
Google galt schon immer als DER digitale Werberiese schlechthin, doch Zeiten ändern sich. Amazon hat seine Bemühungen in den letzten Jahren verstärkt, und liegt auf der Überholspur.
In diesem Artikel findest du einige Grundlagen über das Angebot von Google und Amazon für E-Commerce Werbemöglichkeiten. Wir stellen Google shopping vs Amazon Product Ads im direkten Vergleich und geben dir Tipps um herauszufinden welche dieser beiden Plattformen die Richtige für dich ist.
Google vs. Amazon, oder lieber gesagt, Goliath vs. einem wachsenden David
Lange Zeit galt Google als unbestrittene Nummer eins in Sachen Internet und in mancher Hinsicht hat sich dies auch nicht geändert. Selbst im Jahr 2021, mehr als 20 Jahre nachdem ein paar Stanford Studenten Google im Rahmen eines Promotionsprojektes entwickelt haben, ist die Suchmaschine laut Alexa die weltweite Nummer eins Webseite.
Google erzielt nach Schätzungen von eMarketer 56,8 Prozent aller digitalen Werbeeinnahmen in den USA im Jahr 2021, doch Konkurrenten wie Amazon begeben sich auf die Überholspur, da sie in der digitalen Werbung Fahrt aufnehmen. Mit einem derzeit vergleichsweise geringen Anteil von 19 Prozent aller US digitalen Werbeeinnahmen wächst die Zahl stetig, da Amazon entschlossen ist Googles Dominanz zu schwächen.
Da die Menschen zunehmend online kaufen wollen, ist das nicht nur für Google von Vorteil. „Durch die Pandemie gibt es eine immer größere digitale Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen", sagt Nicole Perrin, Principal Analyst bei eMarketer. „Google hat davon profitiert, aber Amazon noch mehr."
Obwohl Amazon (derzeit) etwa nur ein Viertel der digitalen Werbeeinnahmen von Google erzielt, kann es Google in bestimmten Bereichen immer noch schlagen - einschließlich der Produktsuche. Eine Vox-Umfrage ergab, dass 55 Prozent aller Produktsuchen auf Amazon beginnen.
Immer mehr Giganten wie Verizon, AT&T und Geico verlagern ihre Werbeanzeigen auf Amazon obwohl sie nichtmal Produkte zum Verkauf auf der Plattform bieten, denn auf Amazon sind einfach alle Kunden - und nicht zu vergessen, ihre Daten - zu finden.
Die Grundlagen der Werbeplattformen von Google und Amazon
Google herrscht im Wesentlichen über die Einzelhandelssuche (in etwa 80 Prozent davon), während Amazon den E-Commerce dominiert (Amazons Anteil am US E-Commerce lag im Juli 2018 bei 49 Prozent). Produkte können auf verschiedene Weise über Google verkauft werden:
- Über eine mit Google Ads erstellte Werbeanzeige in der Suchmaschine
- Über einen Produkteintrag in Google Shopping, Googles E-Commerce Seite
Für welche Option man sich auch entscheidet, Google hat sich in all der Zeit dagegen entschieden Produkte direkt auf der Webseite zu verkaufen, stattdessen leitet Google den Traffic auf die Webseite des Verkäufers weiter.
Dieser Ansatz widerspricht der Philosophie von Amazon, wo alle Käufe auf der eigenen Webseite abgewickelt werden. So übt Amazon eine enorme Macht über seine Verkäufer und Wiederverkäufer aus, indem es die volle Kontrolle über Kundendaten (die nicht weitergeleitet werden) hat und einen Mindesteinkaufwert von 100 $ für bestimmte Anzeigen fordert.
Kaufabsichten der Kunden je nach Plattform
Es gibt einige Unterschiede bei den Ansätzen von Werbeanzeigen zwischen Google und Amazon. Einer der Hauptunterschiede liegt darin, in welcher Phase des Sales Funnels (deutsch: Verkaufstrichter) sich die Kunden befinden wenn sie mit der jeweiligen Plattform interagieren.
Im Fall von Google, selbst im Google Shopping, befinden sich die Verbraucher zumeist noch am Anfang der Buyers Journey (deutsch: Kundenreise). Häufig suchen Konsumenten hier lediglich Informationen. Auf Amazon jedoch neigen Nutzer mehr dazu die Webseite mit einer Kaufabsicht zu besuchen.
„Das ist ein weiterer Grund in der 'Google Shopping versus Amazon-Debatte', der die wachsende Bedeutung von Amazon im Werbemarkt unterstreicht", so die Experten der Digital-Marketing-Firma WebFX. "So wie Google die Anlaufstelle für die Suche ist, ist Amazon der Ort für den Einkauf."
Änderungen im Google Shopping
Vielleicht hat Google den Aufschwung von Amazon nicht gut verkraftet. Oder vielleicht wollte Google einfach seine E-Commerce Position stärken. Wie dem auch sei, kündigte Google 2020 an, Google Shopping zu überarbeiten, um den Kauf von Produkten direkt über die Google Express-App zu ermöglichen.
Mit Google Shopping, erhofft sich Google Konsumenten dazu zu ermächtigen ganz leicht die gewünschten Produkte zu finden und erwerben, personalisierte Empfehlungen zu durchstöbern und über die gesamte Domain hinaus einzukaufen - einschließlich Google Bilder und YouTube.
Darüber hinaus erweitert Google seine Werbeanzeigen, um "den gesamten Funnel zu decken" und Verbraucher mit relevanten Inhalten zu erreichen, egal wo sie sich in ihrer Consumer Journey befinden.
Wie Google Shopping im Vergleich zu den gesponserten Anzeigen von Amazon abschneidet
Für alle, die noch nicht ganz die Idee hinter Google Shopping und Amazon Werbeanzeigen verstanden haben, decken wir in diesem Abschnitt die Funktionen von den jeweiligen Plattformen ab, und weisen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf.
Google Shopping Ads
Googles Marktplatz ist nicht völlig organisch, denn Anbieter und Verkäufer haben hier die Möglichkeit Google Shopping Ads zu erwerben, mit denen sie Anzeigen freischalten können.
"Wir nennen sie Shopping-Anzeigen, weil sie mehr als nur Text enthalten - sie zeigen Nutzern ein Produktfoto sowie einen Titel, Preis, Namen des Geschäfts und vieles mehr", so Google. "Diese Anzeigen vermitteln den Nutzern einen starken Eindruck von dem zu verkaufenden Produkt, noch bevor sie auf die Anzeige klicken, wodurch mehr qualifizierte Leads an Land gezogen werden."
Diese Anzeigen können oben in den Suchergebnissen, in einer Leiste rechts neben den Sucheinträgen und auf Google-eigenen Webseiten wie YouTube erscheinen.
Amazon Sponsored Products und Sponsored Brands
So wie die Google Shopping Anzeigen Anbietern und Verkäufern helfen sich ein Standbein auf diesem Marketplace aufzustellen, helfen Amazon Sponsored Products und Sponsored Brands jedem, der auf Amazon verkaufen möchte. Interessanterweise sind sie sogar viel beliebter als die Google Shopping Anzeigen. Tatsächlich nutzen 74 Prozent aller Verkäufer auf Amazon das Pay-per-Click Tool, während es sich im Fall von Google Shopping um nur 24 Prozent handelt.
Gemeinsamkeiten zwischen Google Shopping und Amazon Ads
Es gibt eine Reihe von Ähnlichkeiten zwischen Google Shopping und Amazon Ads. Mit der Umwandlung von Google Express in Google Shopping könnten sich diese Ähnlichkeiten ausweiten. Mit der Zeit könnten Google und Amazon konkurrierende E-Commerce Portale haben.
Im Moment umfassen die Ähnlichkeiten zwischen Google Shopping und Amazon Ads das Aussehen der Anzeigen, die Verwendung von Bewertungssystemen und die Betonung von Pay-per-Click in beiden Systemen.
Unterschiede zwischen Google Shopping und Amazon Ads
In der Kurzfassung: es gibt zahlreiche Unterschiede zwischen Google Shopping und Amazon Ads, welche wir im Folgenden genauer beleuchten werden. Im Grunde genommen wurde Google schon immer darauf ausgerichtet direkten Traffic auf die Webseite des Verkäufers weiterzuleiten, während auf Amazon die Verkäufe direkt auf der Plattform abgewickelt werden, und somit direkte E-Commerce Verkäufe erzielt werden.
Hauptunterschiede zwischen dem Werbeerlebnis bei Google und Amazon
Hier sind einige der Hauptunterschiede zwischen den Werbeanzeigen auf Google und Amazon:
- Webseite: Für ein neues Unternehmen oder einen kleinen Betrieb kann Amazon eine wirklich fantastische Lösung sein, da hier keine Webseite nötig ist um loszulegen. Verkäufer und Anbieter melden sich einfach bei Amazon an und werden auf dem Marktplatz gelistet, wobei Amazon einen Anteil an den Verkäufen erhält.
- Reichweite: Google übertrifft Amazon in Bezug auf die Verfügbarkeit in den Schatten: Google ist in 36 Ländern vertreten, Amazon in 13.
- Zahlungsoptionen: Google berechnet die Kosten pro Klick auf eine Anzeige, während Amazon sowohl dieses Modell als auch ein abonnementbasiertes Modell mit Kosten von 39,99 $ pro Monat anbietet.
- Strategie: wie bereits erwähnt, funktionieren Amazon und Google unterschiedlich. Was auf einer Seite funktioniert, mag auf der anderen Seite nicht funktionieren (mehr dazu in Kürze).
- Auf welcher Seite Nutzer landen: bei Amazon wickeln sich die Käufe ausschließlich auf der Seite ab, indem Käufer auf einer Produktdetailseite landen. Bei Google hingegen klicken Käufer zumeist auf einen Link und werden auf die Seite eines Drittanbieters weitergeleitet um ihren Kauf abzuschließen.
- Maß an Kontrolle: Jede Plattform bietet ein anderes Maß an Kontrolle. Amazon bietet Optionen für das Keyword-Targeting und Matching. Google behält mehr Kontrolle, vermeidet Keyword-Stuffing und entscheidet welche Informationen in den Anzeigen erscheinen.
- Preise: Amazon machte sich zunächst einen Namen, indem es Bücher mit Verlust verkaufte. Diese Philosophie setzt sich gewissermaßen fort, denn Amazon wird immer noch als digitaler Low-Cost-Anbieter gesehen. Die meisten Verbraucher sind sich einig, dass der Preis bei Amazon der wichtigste Faktor ist, daher müssen Artikel dort möglicherweise zu einem niedrigeren Preis angeboten werden als bei Google Shopping-Anzeigen.
- Targeting: Auf Amazon geschieht dies entweder automatisch anhand eines Algorithmus oder manuell, indem Händler die Keywords definieren, die zu Anzeigen führen. Die zwei größten Unterschiede zu Google sind, dass es kein Keyword-Stuffing erlaubt und dass es Retargeting erlaubt.
- Tracking: Jede Plattform verfügt über ein integriertes Tracking-Tool. Daten von Amazon Product Ads wie zum Beispiel die Werbekosten des Umsatzes sind über eine herunterladbare Tabelle verfügbar. Bei Google kann ein Verkäufer Berichte über die Shopping Kampagnen erstellen.
Wie du herausfinden kannst was das Beste für dein Unternehmen ist: Amazon, Google oder beides
Nur um dies nochmal an dieser Stelle klar zu stellen: dieser Artikel dient nicht dazu festzustellen ob Google besser ist als Amazon oder andersherum. Beide haben ihre Vor- und Nachteile für das Markenwachstum.
Wie ein weiser Autor anmerkt: "Amazon wird weiterhin den E-Commerce dominieren, während Google die Suche im Einzelhandel dominieren wird. Für alle Einzelhändler bedeutet das somit, dass man beides zum eigenen Vorteil nutzen sollte. Du kannst deine Produkte auf Amazon listen, und in Google Shopping in Anzeigen investieren, da diese die mobile Suche dominieren."
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