Für Onlinehändler, die Hunderte oder Tausende von Produktbilder verwenden für ihren Onlineshop und andere Kanäle, kann die Beschaffung dieser Bilder zu einer gewaltigen Herausforderung werden. Wenn du online nach deinen Produktbildern suchst, besteht die Gefahr, dass du versehentlich gegen die Urheberrechtsgesetze für Produktbilder verstößt.
Echt jetzt? Produktbilder Urheberrechtsgesetz?
Oh ja, Produktbilder unterliegen dem Urheberrechtsgesetz. Dieses schützt die Eigentümer der Bilder und stellt sicher, dass deren Arbeit beziehungsweise Eigentum nicht zweckentfremdet wird, indem es ihnen ausschließliche Rechte daran gibt. Als Urheber und damit Rechtsinhaber gelten die Hersteller der Fotoaufnahme. Das bedeutet, dass sie die einzigen sind, die rechtlich entscheiden dürfen, wie sie die Fotos verwenden und verbreiten. Das Problem dabei ist, dass diese Regeln leider weitgehend unsichtbar sind.
Die Faustregel lautet hier: Wenn du das Bild gemacht oder in Auftrag gegeben hast, gehört es dir und du kannst damit machen, was du möchtest. Aber wenn es nicht dein Foto ist, was dann? Und warum solltest du dir überhaupt Gedanken darüber machen? Wir haben drei gute Gründe für dich, warum du das Urheberrecht von Produktbildern ernst nehmen solltest und wie du dieses korrekt beachten kannst.
1. Es ist leicht unbewusst gegen das Urheberrecht zu verstoßen
Selbst wenn du zu den übervorsichtigen Personen gehörst, ist es dank der Google Bildersuche leichter denn je versehentlich gegen das Urheberrecht von Produktbildern zu verstoßen. Wie so viele Leute magst du vielleicht denken, dass es "in Ordnung ist Produktbilder aus Google für deinen Onlineshop zu beziehen da „das ja irgendwie jeder macht”, doch das stimmt ganz und gar nicht. Die Google Bildersuche ist eine riesige Bilderbibliothek, doch das bedeutet nicht, dass diese Bilder für den öffentlichen oder sogar kommerziellen Nutzen zur Verfügung stehen.
Bei einer Google-Suche kannst du die Ergebnisse mit Nutzungsrechte-Filter so einschränken, dass speziell nur Bilder mit bestimmten Lizenzen zur Wiederverwendung angezeigt werden. Wenn du diese Filter einmal angewendet hast, wirst du schnell merken, dass diese deine Suchergebnisse sehr stark einschränken, insbesondere wenn du auf der Suche nach Produktbildern bist. An diesem Beispiel wird stark deutlich, wie leicht es sein kann ungewollt gegen das Urheberrechtsgesetz zu verstoßen.
Die Suchfilter-Option der Nutzungsrechte ist keine Garantie für dich Urheberrechtsverletzung zu vermeiden. Bevor du Inhalte wiederverwendest, achte darauf, dass die zugehörige Lizenz rechtmäßig ist, und lies dir die genauen Bedingungen zur Wiederverwendung durch. Für die Wiederverwendung von vielen Produktbildern kann beispielsweise die namentliche Nennung und Verlinkung des Erstellers beziehungsweise Urhebers erforderlich sein. Ein Wasserzeichen oder andere Markierungen sind nicht notwendig um ein Bild als urheberrechtlich geschützt zu erklären. Dies macht es beinahe unmöglich nur durch den Anblick eines Fotos festzustellen, ob dieses dem Urheberrecht unterliegt. In manchen Fällen kannst du dir also nur wirklich sicher sein, indem du den Eigentümer kontaktierst und sichergehst.
2. Selbst eine Quellenzuordnung ist nicht ausreichend
Wenn du ein Bild wiederverwendest kann auch die namentliche Nennung des Urhebers eine Urheberrechtsverletzung nicht vermeiden. Theoretisch hat nur der Ersteller des Bildes das Recht auf die Verwendung. So kannst du also nicht ein Bild nach Belieben nutzen, nur weil du den Urheber namentlich nennst.
Stell dir vor du hast viel Zeit, Mühe und Geld investiert um einzigartige Bilder für deine Webseite in Auftrag zu geben und stellst fest, dass jemand deine Bilder in einem E-Book benutzt, das zum Verkauf steht. In der Quellenangabe der Bilder erscheint dein Name, also müsste das doch in Ordnung sein oder? Natürlich nicht! Sie haben nie nach deiner Erlaubnis gefragt und sich an deiner Investition vergangen und die Originalität deiner Bilder entwertet. Du wärst nicht gerade glücklich in diesem Szenario, warum sollte also jemand anders vor Gleichgültigkeit mit den Schultern zucken?
3. Schadensersatzzahlungen von bis 150.000$ pro Bild
Okay, es ist höchst unwahrscheinlich dass du eine Strafe in dieser Höhe erhältst, doch es ist gar nicht abwegig bei einer Urheberrechtsverletzung zur Zahlung von Schadenersatz von 30.000$ pro Bild verpflichtet zu werden. Und hier ziehen wir noch nichtmal die damit verbundenen Anwaltskosten in Erwägung. Erinnerst du dich noch an unseren guten alten Freund der Google Bildersuche? Anwälte verwenden eine Bilderkennungssoftware, um unrechtmäßige Nutzung von Bildern zu identifizieren und nehmen oft Ladenbesitzer für einfache Klagen ins Visier.
Die Urheberrechtsgesetze sind so gestaltet, dass eine Einzelperson zur Verantwortung gezogen werden kann, in den meisten Fällen betrifft das den Eigentümer der betreffenden Webseite. Das bedeutet, wenn beispielsweise dein Praktikant, Freiberufler oder sogar deine Marketingmitarbeiter unbeabsichtigt urheberrechtlich geschützte Produktbilder verwenden, wirst du als Eigentümer höchstwahrscheinlich zur Verantwortung gezogen. Dies hat bedeutende Auswirkungen auf die Zukunft und den Ruf deines Onlinegeschäfts.
Wie kannst du dich also vor Urheberrechtsverletzungen schützen?
Glücklicherweise gibt es verschiedene Best-Practices, die dir dabei helfen dich bei der Bildbeschaffung sicher zu fühlen und dich vor versehentlichen Urheberrechtsverletzungen zu schützen.
- Nimm das Urheberrecht von Produktbildern ernst, informiere dich über deine Verpflichtungen und hol dir Rechtsrat, um stets über die Richtlinien bezüglich der aktuellsten Urheberrechtsgesetze im (Produkt)Bilde zu sein. Urheberrechtsgesetze variieren je nach Land und Region, daher ist es äußerst wichtig, über deine eigene Situation informiert zu sein.
- Erstelle deine Produktbilder selber. Wenn du deine Bilder selbst erstellst, gehören sie dir. Wenn du aber einen Fotografen einstellst, musst du die Nutzungsrechte eindeutig definieren, ansonsten stehst du wieder ganz am Anfang.
- Vermeide Google Bilder, es sei denn du bist dir über die Nutzungsrechte des ausgewählten Bildes absolut sicher. Wer weiß was alles passieren kann?
- Finde eine vertraute Quelle aus der du deine Produktbilder beziehen kannst, wie beispielsweise von den Marken oder Herstellern selbst.
Wie Plytix dir helfen kann
Wenn du Produktbilder für deinen Onlineshop verwendest, die du direkt von den Marken oder Herstellern selbst beziehst, wird das Risiko von Urheberrechtsverletzungen maßgeblich reduziert. Mit Plytix PIM ist die Erstellung von Produktbilderportalen, die direkt auf der Webseite veröffentlicht werden können, ganz leicht möglich. Marken können somit alle verfügbaren Bilder ganz leicht kontrollieren und diese direkt an den Onlineshop eines Händlers senden. Somit können Einzelhändler schnell und sicher benutzerdefinierte Kataloge erhalten.